Die Pariser Kommune gilt heute aus der Perspektive linker Geschichtsschreibung als eine revolutionäre Bewegung, in der der Rolle der Frauen große Bedeutung zukommt. Und es stimmt, dass die feministische Bewegung dieser Zeit viele wichtige Aufgaben übernahm, wie etwa die Organisation laizistischer freier Bildung, von Arbeiterinnen und das Teilen der Lebensmittelversorgung. Nichtsdestotrotz wird die Rolle der Frau in der Pariser Kommune häufig überzeichnet dargestellt. Und besonders im Zuge des Jubiläums fällt auf, dass viele Linke sich zwar mit dem Engagement der Frauen in der Bewegung schmücken, sich allerdings wenig mit ihren politischen Ideen auseinandersetzen. Antje Schrupp räumt in ihrem Vortrag, beim urbanize! Festival 2021 im Rahmen der Veranstaltung ›Feminizing Politics als radikaldemokratischer Ansatz für inklusive politische Strukturen‹ mit dem Klischee des revolutionären ›Covergirls‹ auf und setzt sich mit den wahren Verdiensten der Feminist:innen, weiblicher Politik und ihren Inhalten auseinander.
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin sowie Journalistin und lebt in Frankfurt am Main. Sie beschäftigt sich mit weiblicher politischer Ideengeschichte und forschte unter anderem zu Frauen und feministischer Politik in der Pariser Kommune.
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