Die Nordbahn-Halle, zunächst als temporäre Zwischennutzung ehemaliger Lagerhallen in ein experimentelles Impulszentrum der Stadtentwicklung transformiert, hat sich zu einem sehr frequentierten, offenen, lebendigen und vielseitig genutzten Begegnungs-, Lern- und Möglichkeitsraum ohne Konsumzwang etabliert. Unter welchen Bedingungen könnten Teile der Nordbahn-Halle längerfristig als gemeinnütziger Ort für die Nachbarschaft bestehen bleiben?
Das Impulszentrum Nordbahn-Halle, zunächst als temporäre Zwischennutzung ehemaliger Lagerhallen vor deren geplantem Abriss konzipiert, hat sich in der Nachbarschaft und auch weit über deren Grenzen hinaus, zu einem sehr frequentierten, experimentellen, offenen, lebendigen und vielseitig genutzten Begegnungs-, Lern- und Möglichkeitsraum ohne Konsumzwang etabliert. Unter welchen Bedingungen könnten Teile der Nordbahn-Halle längerfristig als gemeinnütziger Ort für die Nachbarschaft bestehen bleiben? Oder sollte die Halle eher, wie ursprünglich im Masterplan vorgesehen, zugunsten eines naturnahen Freiraums abgetragen werden? Welche Funktionen könnte der denkmalgeschützte Wasserturm am Areal in Zukunft aufnehmen und wie könnten diese mit einem eventuellen Erhalt von Teilen der Nordbahn-Halle zusammenspielen? Das offene, laborhafte, interdisziplinäre Setting der Nordbahn-Halle hat im Rahmen des universitären Forschungs- und Entwicklungsprojekts Mischung: Nordbahnhof in den vergangenen 18 Monaten viele Potenziale für die bestehende und zukünftige Nachbarschaft aufgezeigt. Nun galt es, die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse abzuwägen und bestenfalls vor Ort in die Zukunft zu projizieren.
Das Projekt kam durch einen Brand der Halle zu einem unglücklichen Ende.
Mit: Peter Fattinger (Leiter design.build Studio, TU Wien), Christian Peer (Initiator des Projekts, TU Wien), Lina Streeruwitz (Architektin StudioVlayStreeruwitz, Masterplan Nordbahnviertel), Uschi Lichtenegger (Bezirksvorsteherin 2. Bezirk) und Irina Nalis-Neuner (Büro der Kulturstadträtin)
Peter Fattinger ist Architekturschaffender und –lehrender. Gemeinsam mit Veronika Orso betreibt er ein Büro, das an der Schnittstelle von Architektur, Kunst und Urbanismus angesiedelt ist. An der TU Wien ist er Associate Professor und seit 2000 Gründer sowie Leiter des design.build studio, das mit Studierenden sozial engagierte Architekturprojekte entwickelt und eigenhändig realisiert.
Christian Peer ist wissenschaftlicher Projektleiter an der TU Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung.
Lina Streeruwitz hat in Wien und Buenos Aires Architektur studiert. Sie hat Lehraufträge an der TU Wien und der Akademie der Bildenden Künste Wien. Seit 2017 ist sie Partnerin bei StudioVlayStreeruwitz.
Uschi Lichtenegger war beim Verlag für Gesellschaftskritik, der Theodor-Kramer-Gesellschaft sowie dem Dachverband für sozialökonomische Einrichtungen tätig und engagierte sich in Sozial- und Kulturvereinen wie der Arge Randkunst, dem Kulturkreis Mexikoplatz oder der Stadtteilzeitung Grätzl-Blattl. Von November 2016-2020 war die grüne Politikerin Bezirksvorsteherin in Wien-Leopoldstadt, dem 2. Wiener Gemeindebezirk.
Irina Nalis-Neuner ist als interdisziplinär arbeitende Wissenschafterin Teil des Christian Doppler Labor für Recommender Systeme an der TU Wien/Informatik und sucht dort nach Wegen raus aus der Filterblase. An der Universität Wien unterrichtet sie Bachelor und Masterstudierende zu ›Transformation Literacy‹ wie Kreativer Kollektiver Wirksamkeit und Ambiguitätstoleranz. Weiters kooperiert sie laufend mit Forschungseinrichtungen zu Architektur und Stadtentwicklung, Design und Kunst.
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